VOLCATIA All You Need Is Love - "Sarah" ... "Mausi"
... auf dem Foto oben 11 Jahre alt.
Danke, Fred, daß Du einen ihrer besonderen Blicke, die sie mir stets zuwarf, so toll eingefangen hast.
Meine Königin. Meine Liebe. Meine Inspiration.
Sarah zu beschreiben, fällt mir schwer, weil ganz einfach die Objektivität nicht gewahrt bleibt. Jeder, der sie und mich kannte, der wußte, daß es nie viele Worte brauchte ...Der Name “Sarah” steht für “die Fürstin” und kommt aus dem Hebräischen. Nomen est Omen: Sie war eine Persönlichkeit, die wissend und stolz durch’s Leben ging. Sie war dieser “One in a Million”-Hund, mit dem ich hätte alt werden können.Ich hatte die Ehre, sie von der Zeugung bis zu ihrem Tod zu begleiten. Sie war immer meine Nummer 1, ohne sie ging gar nichts.
Als sie geboren wurde, drehte ihre Mutter mir ihr Hinterteil zu und legte mir ihren Welpen in meine Hände. Ich bin Wendy heute noch dankbar für das schönste aller Geschenke. Dieses kleine Bündel hatte damals aber enorm viel Wasser geschluckt, war leblos, ich holte sie zurück ins Leben und sie begann, sich das Wasser aus der Lunge zu husten.
Da war für mich klar, daß dieser Welpe bleiben würde, denn sie war etwas Besonderes, von Anfang an, ein Leben lang.
Sie war für mich mehr als "nur" ein Hund, sie war intelligent, sie hatte einen sehr ausgeprägten Charakter, sie war für mich ein Traumhund und hat mich durch die wichtigsten Abschnitte meines Lebens begleitet.
Sie konnte Gefühle ausdrücken wie keine andere, von grenzenloser Zuneigung bis hin zu übelster Arroganz. Drei Menschen hat sie in ihrem Leben ihren Kopf an die Brust gedrückt: Meiner Freundin Petra, meinem Mann (und das schon am ersten Tag unseres Kennenlernens) und mir. Überhaupt konnte ich mich immer blind auf ihr Urteil verlassen, wenn es um Menschen ging. Sie zeigte mir immer zuverlässig an, wen ich da vor mir hatte.
Der perfekte Tag für sie fand statt, wenn sie frühs sanft geweckt wurde (sie schlief vom ersten bis zum letzten Tag in meinem Bett, immer auf meinen Füßen, nur 17 Tage in all’ der Zeit waren wir voneinander getrennt), danach ein Frühstück mit Weißbrot, ein Ausflug in die Holledau oder an einen See mit Entenjagd - sie liebte den Vilstalsee -, ein Sonnenbad und der Tagesausklang mit einer guten Rückenmassage.
Sie liebte Autofahrten und Reisen und sie genoss es immer, im Mittelpunkt zu stehen. Und sie war bestimmt der einzige Hund, der von einem bekannten, deutschen Schauspieler zur Tanzfläche geführt wurde, während Gloria Gaynor ein Konzert gab.
Sarah war ihr Leben lang gesund und bis auf die Entfernung eines Kalkteilchens unterhalb des Vorderarms und gleichzeitiger Entfernung mehrerer Warzen mußte sie nie tierärztlich behandelt werden. Die OP fand statt, als sie zwölf Jahre alt war und sie hatte glücklicherweise alles bestens überstanden.
Sie war originell, sie war einfallsreich, sie war ...
... tja, sie war ALLES für mich, bis eben zu diesem Donnerstag, den 17. März 2011 ...
Und nichts ist wie zuvor ...
Über vierzehn Jahre hatte ich Angst vor diesem Tag. Und auch wenn mir in letzter Zeit immer öfter schmerzvoll bewußt wurde, daß unsere Lieblinge uns nur für eine relativ kurze Zeit begleiten, wenn ich auch spürte, daß dieser unvermeidbare Tag, an dem unser Abschied bevorstand, immer näher kam, so hätte ich doch nie für möglich gehalten, wie sehr uns ihr Tod aus der Bahn werfen würde. Weder mich, noch meinen Mann, geschweige denn unser Rudel ...
Der Tag fing schon mies an. In meinem E-Mail-Konto steckte eine E-Mail meiner Freundin Anke, die mir schrieb, daß Sarah's Schwester Grace am Vortag eingeschläfert wurde. Beide Hündinnen stammten aus dem ersten Wurf bei uns.
Abends dann kam unser Freddy mit seinem Frauchen vorbei. Wir saßen beim Kaffee, später wollte ich den Fredl noch trimmen, als plötzlich Sarah zur Tür hereinkam. Sie schaute mich so seltsam an, ich stand auf, ging auf sie zu, sie kam mir entgegen und brach zusammen. Schnelle Atmung, der Puls raste, ich schrie nach meinem Mann, wir verabschiedeten schnell den Besuch und rasten zu unserer Tierärztin. Christian hielt sie fest im Arm, sie war kraftlos und erbrach sich.
Beim Tierarzt legten wir eine Infusion, gaben Valium, Cortison, aber sie kam nicht aus diesem Stadium heraus. Das Blutbild war ohne Befund, das Herz raste, die Augen zitterten, sie selbst war nicht ansprechbar und völlig ohne Reaktion, wie weggetreten.
Ich habe Sarah nach ihrer Geburt versprochen, daß sie niemals leiden sollte bei mir - und daran habe ich mich gehalten. Wir haben sie eingeschläfert.
Ihr Körper sollte von Tiertrauer abgeholt und eingeäschert werden, aber zuhause empfing uns ein Rudel, welches in den nächsten Tagen im luftleeren Raum zu schweben schien.
Am Sonntag haben wir Sarah aus dem Krematorium geholt, kurz vor dem Einäschern. Wir haben sie zuhause auf eine Decke gelegt und die Hunde dazu gelassen, sodaß diese - und auch wir - Abschied nehmen konnten. Und, ja, Hunde können weinen und trauern, ebenso wie wir Menschen. Mir läuft noch immer ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich an die Reaktion von Woody denke, Sarah’s Sohn, oder an die Reaktion von Sophiechen und Sahib, die Sarah sehr nahe standen, ebenso wie Toto und Moira, ihre Enkelinnen, die sie so abgöttisch liebten ...
Ich wünschte, wir hätten sie sofort mit nach Hause genommen, denn die Möglichkeit für uns alle - Tiere wie Menschen -, in Ruhe und ungestört von ihr Abschied nehmen zu können, sie nochmals zu spüren, war eine gute Erfahrung und es war auch nötig.
Danach brachte ich sie zur Pathologie der LMU, wo festgestellt wurde, daß sie mehrere Tumore hatte. Sie starb also keinen Tag zu früh, sie starb nicht ohne Grund - und trotzdem mußte sie nicht leiden.
Und während mein Hirn mir sagt, daß alles so seine Richtigkeit hatte, schreit mein Herz nach ihr, denn
sie fehlt, sie fehlt, sie fehlt ....
Diese leidige Frage nach dem “Warum” ... warum jetzt schon? ... warum so schnell? ... warum so ganz ohne Vorankündigung? ... Wobei natürlich jeder Tag zu früh gewesen wäre und ich sehr dankbar dafür bin, sie fast anderthalb Jahrzehnte an meiner Seite gehabt zu haben.
Mein Trost ist, daß es für Sarah so gut war, denn ein seniler, unbeweglicher, altersschwacher Hund zu sein, nein, das hätte ihr nicht gefallen. So rannte sie mittags noch durch unser Haus, um die anderen Hunde bellend zum Toben aufzufordern, als es nach draußen ging. Und so darf ich sie in Erinnerung behalten.
Meinen Schmerz versuche ich zu bekämpfen, indem ich mir Fotos von ihr anschaue. Was mir dabei immer wieder auffällt: Ich fotografiere unser Rudel fast täglich, doch trotzdem habe ich von ihr kaum Fotos, weil sie immer an meinen Füßen saß, auf meinen Füßen lag, sie war IMMER bei mir. Wenn ich dann 'mal ein Foto von ihr habe, dann sind meistens irgendwo meine Füße mit drauf.
Und jedes Foto zeigt diesen einzigartigen Blick, mit dem sie mich immer anschaute. Ich war darauf immer sehr stolz, denn dieser Blick war so voller grenzenloser Liebe und absolutem Vertrauen ... und momentan bewirkt er nichts als Tränen ...
Daß sie weiterlebt in ihren Nachkommen, ist natürlich auch ein Trost. Wenn auch nur ein kleiner Trost, gemessen an unserem unsagbaren Verlust.
Ihre Asche haben wir, gemeinsam mit der ihres Sohnes Woody und ihres Enkels Vince, im Garten begraben ... unter dem Schmetterlingsflieder, den wir von unserer lieben Freundin Amrei geschenkt bekamen, als Sarah’s Mutter Wendy verstarb.
Ich danke unserer Tierärztin, Frau Dr. Dusi, und ihrem Team, dem Team von Tiertrauer.de, besonders Frau Hintermaier, Herrn Sauer und Herrn Neofet, dem Institut für Tierpathologie der LMU, hier ganz besonders Frau Schmidt, sowie allen Menschen, die mit uns trauern um ...
Danke, Fred, daß Du einen ihrer besonderen Blicke, die sie mir stets zuwarf, so toll eingefangen hast.
Meine Königin. Meine Liebe. Meine Inspiration.
Sarah zu beschreiben, fällt mir schwer, weil ganz einfach die Objektivität nicht gewahrt bleibt. Jeder, der sie und mich kannte, der wußte, daß es nie viele Worte brauchte ...Der Name “Sarah” steht für “die Fürstin” und kommt aus dem Hebräischen. Nomen est Omen: Sie war eine Persönlichkeit, die wissend und stolz durch’s Leben ging. Sie war dieser “One in a Million”-Hund, mit dem ich hätte alt werden können.Ich hatte die Ehre, sie von der Zeugung bis zu ihrem Tod zu begleiten. Sie war immer meine Nummer 1, ohne sie ging gar nichts.
Als sie geboren wurde, drehte ihre Mutter mir ihr Hinterteil zu und legte mir ihren Welpen in meine Hände. Ich bin Wendy heute noch dankbar für das schönste aller Geschenke. Dieses kleine Bündel hatte damals aber enorm viel Wasser geschluckt, war leblos, ich holte sie zurück ins Leben und sie begann, sich das Wasser aus der Lunge zu husten.
Da war für mich klar, daß dieser Welpe bleiben würde, denn sie war etwas Besonderes, von Anfang an, ein Leben lang.
Sie war für mich mehr als "nur" ein Hund, sie war intelligent, sie hatte einen sehr ausgeprägten Charakter, sie war für mich ein Traumhund und hat mich durch die wichtigsten Abschnitte meines Lebens begleitet.
Sie konnte Gefühle ausdrücken wie keine andere, von grenzenloser Zuneigung bis hin zu übelster Arroganz. Drei Menschen hat sie in ihrem Leben ihren Kopf an die Brust gedrückt: Meiner Freundin Petra, meinem Mann (und das schon am ersten Tag unseres Kennenlernens) und mir. Überhaupt konnte ich mich immer blind auf ihr Urteil verlassen, wenn es um Menschen ging. Sie zeigte mir immer zuverlässig an, wen ich da vor mir hatte.
Der perfekte Tag für sie fand statt, wenn sie frühs sanft geweckt wurde (sie schlief vom ersten bis zum letzten Tag in meinem Bett, immer auf meinen Füßen, nur 17 Tage in all’ der Zeit waren wir voneinander getrennt), danach ein Frühstück mit Weißbrot, ein Ausflug in die Holledau oder an einen See mit Entenjagd - sie liebte den Vilstalsee -, ein Sonnenbad und der Tagesausklang mit einer guten Rückenmassage.
Sie liebte Autofahrten und Reisen und sie genoss es immer, im Mittelpunkt zu stehen. Und sie war bestimmt der einzige Hund, der von einem bekannten, deutschen Schauspieler zur Tanzfläche geführt wurde, während Gloria Gaynor ein Konzert gab.
Sarah war ihr Leben lang gesund und bis auf die Entfernung eines Kalkteilchens unterhalb des Vorderarms und gleichzeitiger Entfernung mehrerer Warzen mußte sie nie tierärztlich behandelt werden. Die OP fand statt, als sie zwölf Jahre alt war und sie hatte glücklicherweise alles bestens überstanden.
Sie war originell, sie war einfallsreich, sie war ...
... tja, sie war ALLES für mich, bis eben zu diesem Donnerstag, den 17. März 2011 ...
Und nichts ist wie zuvor ...
Über vierzehn Jahre hatte ich Angst vor diesem Tag. Und auch wenn mir in letzter Zeit immer öfter schmerzvoll bewußt wurde, daß unsere Lieblinge uns nur für eine relativ kurze Zeit begleiten, wenn ich auch spürte, daß dieser unvermeidbare Tag, an dem unser Abschied bevorstand, immer näher kam, so hätte ich doch nie für möglich gehalten, wie sehr uns ihr Tod aus der Bahn werfen würde. Weder mich, noch meinen Mann, geschweige denn unser Rudel ...
Der Tag fing schon mies an. In meinem E-Mail-Konto steckte eine E-Mail meiner Freundin Anke, die mir schrieb, daß Sarah's Schwester Grace am Vortag eingeschläfert wurde. Beide Hündinnen stammten aus dem ersten Wurf bei uns.
Abends dann kam unser Freddy mit seinem Frauchen vorbei. Wir saßen beim Kaffee, später wollte ich den Fredl noch trimmen, als plötzlich Sarah zur Tür hereinkam. Sie schaute mich so seltsam an, ich stand auf, ging auf sie zu, sie kam mir entgegen und brach zusammen. Schnelle Atmung, der Puls raste, ich schrie nach meinem Mann, wir verabschiedeten schnell den Besuch und rasten zu unserer Tierärztin. Christian hielt sie fest im Arm, sie war kraftlos und erbrach sich.
Beim Tierarzt legten wir eine Infusion, gaben Valium, Cortison, aber sie kam nicht aus diesem Stadium heraus. Das Blutbild war ohne Befund, das Herz raste, die Augen zitterten, sie selbst war nicht ansprechbar und völlig ohne Reaktion, wie weggetreten.
Ich habe Sarah nach ihrer Geburt versprochen, daß sie niemals leiden sollte bei mir - und daran habe ich mich gehalten. Wir haben sie eingeschläfert.
Ihr Körper sollte von Tiertrauer abgeholt und eingeäschert werden, aber zuhause empfing uns ein Rudel, welches in den nächsten Tagen im luftleeren Raum zu schweben schien.
Am Sonntag haben wir Sarah aus dem Krematorium geholt, kurz vor dem Einäschern. Wir haben sie zuhause auf eine Decke gelegt und die Hunde dazu gelassen, sodaß diese - und auch wir - Abschied nehmen konnten. Und, ja, Hunde können weinen und trauern, ebenso wie wir Menschen. Mir läuft noch immer ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich an die Reaktion von Woody denke, Sarah’s Sohn, oder an die Reaktion von Sophiechen und Sahib, die Sarah sehr nahe standen, ebenso wie Toto und Moira, ihre Enkelinnen, die sie so abgöttisch liebten ...
Ich wünschte, wir hätten sie sofort mit nach Hause genommen, denn die Möglichkeit für uns alle - Tiere wie Menschen -, in Ruhe und ungestört von ihr Abschied nehmen zu können, sie nochmals zu spüren, war eine gute Erfahrung und es war auch nötig.
Danach brachte ich sie zur Pathologie der LMU, wo festgestellt wurde, daß sie mehrere Tumore hatte. Sie starb also keinen Tag zu früh, sie starb nicht ohne Grund - und trotzdem mußte sie nicht leiden.
Und während mein Hirn mir sagt, daß alles so seine Richtigkeit hatte, schreit mein Herz nach ihr, denn
sie fehlt, sie fehlt, sie fehlt ....
Diese leidige Frage nach dem “Warum” ... warum jetzt schon? ... warum so schnell? ... warum so ganz ohne Vorankündigung? ... Wobei natürlich jeder Tag zu früh gewesen wäre und ich sehr dankbar dafür bin, sie fast anderthalb Jahrzehnte an meiner Seite gehabt zu haben.
Mein Trost ist, daß es für Sarah so gut war, denn ein seniler, unbeweglicher, altersschwacher Hund zu sein, nein, das hätte ihr nicht gefallen. So rannte sie mittags noch durch unser Haus, um die anderen Hunde bellend zum Toben aufzufordern, als es nach draußen ging. Und so darf ich sie in Erinnerung behalten.
Meinen Schmerz versuche ich zu bekämpfen, indem ich mir Fotos von ihr anschaue. Was mir dabei immer wieder auffällt: Ich fotografiere unser Rudel fast täglich, doch trotzdem habe ich von ihr kaum Fotos, weil sie immer an meinen Füßen saß, auf meinen Füßen lag, sie war IMMER bei mir. Wenn ich dann 'mal ein Foto von ihr habe, dann sind meistens irgendwo meine Füße mit drauf.
Und jedes Foto zeigt diesen einzigartigen Blick, mit dem sie mich immer anschaute. Ich war darauf immer sehr stolz, denn dieser Blick war so voller grenzenloser Liebe und absolutem Vertrauen ... und momentan bewirkt er nichts als Tränen ...
Daß sie weiterlebt in ihren Nachkommen, ist natürlich auch ein Trost. Wenn auch nur ein kleiner Trost, gemessen an unserem unsagbaren Verlust.
Ihre Asche haben wir, gemeinsam mit der ihres Sohnes Woody und ihres Enkels Vince, im Garten begraben ... unter dem Schmetterlingsflieder, den wir von unserer lieben Freundin Amrei geschenkt bekamen, als Sarah’s Mutter Wendy verstarb.
Ich danke unserer Tierärztin, Frau Dr. Dusi, und ihrem Team, dem Team von Tiertrauer.de, besonders Frau Hintermaier, Herrn Sauer und Herrn Neofet, dem Institut für Tierpathologie der LMU, hier ganz besonders Frau Schmidt, sowie allen Menschen, die mit uns trauern um ...