Ramses' Leiden und Tod
Als feststand, daß die Hunde und ich aufgrund des Verhaltens meines Ex-Mannes das Zuhause verlieren, begann ich mit der Vermittlung meiner Hunde. Als Stella, die bei Frau B.-S. am Chiemsee lebte, verstarb, bat sie mich, ihr Ramses zu geben. Es war wieder ein Pflegeplatz, d.h. wie schon Stella blieb auch Ramses in meinem Eigentum, ich übernahm die Kosten und groomte, er hatte sein Frauchen für sich.
Alles ging gut, bis es am Sonntag, den 25.08.2019, zu einem grausamen Unfall kam.
Ich selbst erfuhr erst eine Woche später von diesem Unfall, wobei ich - wie ich heute weiß - bei der Schilderung eiskalt angelogen wurde.
Frau B.-S. stand samt Tochter abends vor der Türe und meinte, es hätte einen Unfall gegeben.
Frau B.-S. hätte laut ihrer eigenen Schilderung anhalten müssen, weil sich ein Ast in der Türe verfangen hätte und immer wieder gegen den Reifen geschlagen hätte. Währenddessen sei Ramses aus dem Auto gesprungen, ohne daß sie das bemerkt hatte. Sie habe ihn dann 50 m mit dem Auto mitgezogen und nach dem entdecken sofort die Tierklinik aufgesucht.
Ramses wäre nicht so schwer verletzt, alles wäre nicht schlimm.
Ich konnte kaum schlafen vor Übelkeit. Mein Ramses. Verletzt in einer Tierklinik.
Warum hatte man mir nicht sofort Bescheid gegeben? Wir wohnten nur eine knappe Stunden voneinander entfernt und früher war ich wegen eines Durchfalls verständigt worden. Jetzt, nach einem Unfall, nicht.
Warum hatte die Tochter der Mutter die Worte förmlich in den Mund gelegt?
Wieso hatte man Ramses in eine Tierklinik gebracht, ohne mich zu fragen, wo ich meinen Hund haben wollte, damit er bestens versorgt wird? Die betreffende Tierklinik hätte ich niemals ausgewählt, denn sie gehörte bei uns im Kreis nicht zu den Kliniken, die beste Arbeit leistete.
Wie sollte es überhaupt möglich sein, daß Ramses über den Sitz einer Lehne springt? Er, der niemals hüpfte, der sich immer heben ließ? Er, der immer zuverlässig sitzen blieb im Auto, weil ich ihn dazu erzogen hatte?
Am nächsten Morgen fuhr ich in die Tierklinik und traf mich mit Frau B.-S.
Ich fragte sie nochmals gezielt nach dem Unfallhergang und zu ihrer Version, Ramses wäre über die Lehne der Vordersitze gehüpft. Sie kam ins straucheln, meinte, er hätte sich auch zwischen Vorderlehne und Türholm durchdrücken können, so genau wisse sie das nicht.
Im Behandlungsraum bot sich mir ein Bild des Grauens. Ramses wurde gebracht, auf den Boden gelegt, konnte nicht selbst aufstehen, er konnte kaum laufen, war komplett bandagiert. Zum Verbandswechsel wurde er einmal täglich in Narkose gelegt, er hatte kaum noch Lebensmut. Die Blutwerte waren furchtbar. Währenddessen tat Frau B.-S., als wäre sie traurig. Die Ärzte erklärten mir, daß sie eine Entscheidung wollten, ob sie nun einschläfern dürften.
Daher also der Wind: Die Ärzte wußten, daß es da noch einen Eigentümer gab. Später fand ich heraus, daß Frau B.-S. ihre Tochter als Eigentümerin ausgegeben hatte, damit die Tierklinik nicht weiter nachfragte. Erst als man ihr erklärte, der Hund sollte besser eingeschläfert werden, bekam sie wohl Angst vor den Konsequenzen.
Ich nahm Ramses mit, um ihn von meinen Tierärzten versorgen zu lassen. Bei meiner Tierärztin angekommen begannen wir mit der Untersuchung. Nachdem wir ihn von den Bandagen befreit hatten, wurde uns das Ausmaß seiner Verletzungen bewußt. Das Fell war an großen Stellen verbrannt, vom Körper gezogen, lose. Eine große Narbe war genäht und wir konnten nur erahnen, wieviel Dreck über das Schleifen über den Teer in seinen Körper gekommen war.
Niemals hätte er sich davon erholen können. Niemals hätten seine Nieren diese Vergiftungen ertragen können. Niemals hätte er ein erträgliches Leben leben können.
Ramses wurde von meiner Tierärztin erlöst.
Ramses war tot.
Ich nahm in mit nach Hause, legte ihn in die Scheune, sodaß wir alle Abschied nehmen konnten.
Moira und Sahib, seine Eltern. Finja, seine Schwester. Kaleb, sein "kleiner" Adjudant. Wer sagt, daß Hunde nicht weinen können, der irrt.
Einen Tag später fuhr auf dem Parkplatz beim NETTO-Markt ein Nissan Micra an mir vorbei. Das baugleiche Auto, wie es Frau B.-S. fuhr. Ich bat die Fahrerin, einen Blick in den Innenraum werfen zu dürfen - und meine Bedenken wurden bestätigt. Zwischen Vordersitz und Türholm mag ein Chihuahua durchpassen, aber kein 17,5 kg schwerer Cockerrüde mit stattlicher Figur und enorm breitem Brustkorb, wie Ramses ihn hatte. Ich durfte sogar den Sitz nach vorn verstellen, um festzustellen, daß es nicht einmal da möglich gewesen wäre.
In diesem Augenblick wußte ich, daß Frau B.-S. mich angelogen hatte.
Bei Facebook startete ich einen Zeugenaufruf, welcher Licht ins Dunkel brachte. Es meldeten sich etliche Zeugen, ich konnte außerdem mit der Tierärztin sprechen, mit der Hundeführerin der Polizei-Hundestaffel, welche Frau B.-S. verhört hatte und ich bekam über meinen Anwalt Akteneinsicht.
Frau B.-S. hatte mit Ramses eine ältere Dame besucht. Nach dem Besuch ist sie ins Auto eingestiegen, doch Ramses hat sie vergessen einzupacken. Sie schloss die Türe, hatte die Leine noch in der Hand, fuhr los.
Ramses wurde neben dem Auto hergeschleift.
Über s e c h s unerträglich lange Kilometer.
Sein kleiner Körper knallte immer wieder gegen den Reifen und schlingerte über die Fahrbahn.
Ein entgegenkommender Fahrer sah das, hupte, wendete auf der Straße, fuhr Frau B.-S. nach.
Zwischenzeitig riss die Leine, Ramses blieb auf der Straße liegen, der Herr konnte ausweichen, bremste, sah, daß das nachfolgende Auto anhielt und "man sich kümmerte". Nach einiger Zeit überholte er Frau B.-S. und bremste sie aus, riss ihre Autotüre auf und brüllte sie an, sie hätte ihren Hund neben sich hergeschleift.
Beide fuhren zurück zu Ramses, der noch immer auf der Straße lag. Frau B.-S. meinte nur "Ach, er lebt ja noch.". Die junge Dame, die den Verkehr umleitete, damit Ramses nicht überfahren wurde, und bereits die Polizei verständigt hatte, meinte, sie müsse sofort zum Tierarzt fahren, was Frau B.-S. abtat. Sie würde dann schon fahren. Die junge Dame bestand darauf, sie zu begleiten, legte Ramses bei Frau B.-S. ins Auto und fuhr ihr nach. Die Tierärztin leistete erste Hilfe, verwies an eine Tierklinik, wo Ramses dann auch noch operiert und am Leben erhalten wurde.
Ramses war tot.
Er, dieser tolle Hund, der jedem Menschen erst einmal einen ganz großen Pott an Vertrauen und Liebe entgegenbrachte, er wurde so schändlich mißhandelt. Ich habe meinen Hund gesehen und nie mehr im Leben will ich solche Bilder sehen. Die Bilder bekomme ich ebensowenig aus dem Kopf wie den Geruch nach verbranntem Fleisch und verbranntem Fell.
Der Herr, der Frau B.-S. damals stoppte, befand sich monatelang in psychologischer Behandlung.
Menschen, die Ramses nicht einmal kannten, heulten mit mir um meinen Hund.
Niemand, der Ramses kannte, kann verstehen, was da warum passierte.
Sahib und Moira haben die Abgabe von Ramses nicht überwunden, den Tod schon gar nicht. Da die drei nie wirklich getrennt waren voneinander, wußten sie, daß sie Eltern und Kind waren. Wer nicht mit der Hundefamilie so zusammenlebte wie ich es tat, der kann es nur schwer bis gar nicht nachvollziehen.
Kaleb hat die Scheune wochenlang nicht betreten, später nur vorsichtig.
Nachdem klar war, daß wir nicht im Edgarten bleiben konnten, habe ich die Asche von Ramses nicht dort gelassen, sondern mitgenommen. Seine Asche ist bei mir, steht in meinem Regal. Mittlerweile steht die Asche seiner Eltern daneben.
Ich selbst habe kein Vertrauen mehr in Menschen. Nichts im Leben werde ich mehr bereuen, als Frau B.-S. meinen Ramses anvertraut zu haben. Ich will keine Hunde mehr vermitteln. Letzten Endes war dieses Erlebnis mit Ramses das Tüpfelchen auf dem "i", welches dazu führte, daß ich meine Zucht aufgegeben habe.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Verletzungen von Ramses.
Alles ging gut, bis es am Sonntag, den 25.08.2019, zu einem grausamen Unfall kam.
Ich selbst erfuhr erst eine Woche später von diesem Unfall, wobei ich - wie ich heute weiß - bei der Schilderung eiskalt angelogen wurde.
Frau B.-S. stand samt Tochter abends vor der Türe und meinte, es hätte einen Unfall gegeben.
Frau B.-S. hätte laut ihrer eigenen Schilderung anhalten müssen, weil sich ein Ast in der Türe verfangen hätte und immer wieder gegen den Reifen geschlagen hätte. Währenddessen sei Ramses aus dem Auto gesprungen, ohne daß sie das bemerkt hatte. Sie habe ihn dann 50 m mit dem Auto mitgezogen und nach dem entdecken sofort die Tierklinik aufgesucht.
Ramses wäre nicht so schwer verletzt, alles wäre nicht schlimm.
Ich konnte kaum schlafen vor Übelkeit. Mein Ramses. Verletzt in einer Tierklinik.
Warum hatte man mir nicht sofort Bescheid gegeben? Wir wohnten nur eine knappe Stunden voneinander entfernt und früher war ich wegen eines Durchfalls verständigt worden. Jetzt, nach einem Unfall, nicht.
Warum hatte die Tochter der Mutter die Worte förmlich in den Mund gelegt?
Wieso hatte man Ramses in eine Tierklinik gebracht, ohne mich zu fragen, wo ich meinen Hund haben wollte, damit er bestens versorgt wird? Die betreffende Tierklinik hätte ich niemals ausgewählt, denn sie gehörte bei uns im Kreis nicht zu den Kliniken, die beste Arbeit leistete.
Wie sollte es überhaupt möglich sein, daß Ramses über den Sitz einer Lehne springt? Er, der niemals hüpfte, der sich immer heben ließ? Er, der immer zuverlässig sitzen blieb im Auto, weil ich ihn dazu erzogen hatte?
Am nächsten Morgen fuhr ich in die Tierklinik und traf mich mit Frau B.-S.
Ich fragte sie nochmals gezielt nach dem Unfallhergang und zu ihrer Version, Ramses wäre über die Lehne der Vordersitze gehüpft. Sie kam ins straucheln, meinte, er hätte sich auch zwischen Vorderlehne und Türholm durchdrücken können, so genau wisse sie das nicht.
Im Behandlungsraum bot sich mir ein Bild des Grauens. Ramses wurde gebracht, auf den Boden gelegt, konnte nicht selbst aufstehen, er konnte kaum laufen, war komplett bandagiert. Zum Verbandswechsel wurde er einmal täglich in Narkose gelegt, er hatte kaum noch Lebensmut. Die Blutwerte waren furchtbar. Währenddessen tat Frau B.-S., als wäre sie traurig. Die Ärzte erklärten mir, daß sie eine Entscheidung wollten, ob sie nun einschläfern dürften.
Daher also der Wind: Die Ärzte wußten, daß es da noch einen Eigentümer gab. Später fand ich heraus, daß Frau B.-S. ihre Tochter als Eigentümerin ausgegeben hatte, damit die Tierklinik nicht weiter nachfragte. Erst als man ihr erklärte, der Hund sollte besser eingeschläfert werden, bekam sie wohl Angst vor den Konsequenzen.
Ich nahm Ramses mit, um ihn von meinen Tierärzten versorgen zu lassen. Bei meiner Tierärztin angekommen begannen wir mit der Untersuchung. Nachdem wir ihn von den Bandagen befreit hatten, wurde uns das Ausmaß seiner Verletzungen bewußt. Das Fell war an großen Stellen verbrannt, vom Körper gezogen, lose. Eine große Narbe war genäht und wir konnten nur erahnen, wieviel Dreck über das Schleifen über den Teer in seinen Körper gekommen war.
Niemals hätte er sich davon erholen können. Niemals hätten seine Nieren diese Vergiftungen ertragen können. Niemals hätte er ein erträgliches Leben leben können.
Ramses wurde von meiner Tierärztin erlöst.
Ramses war tot.
Ich nahm in mit nach Hause, legte ihn in die Scheune, sodaß wir alle Abschied nehmen konnten.
Moira und Sahib, seine Eltern. Finja, seine Schwester. Kaleb, sein "kleiner" Adjudant. Wer sagt, daß Hunde nicht weinen können, der irrt.
Einen Tag später fuhr auf dem Parkplatz beim NETTO-Markt ein Nissan Micra an mir vorbei. Das baugleiche Auto, wie es Frau B.-S. fuhr. Ich bat die Fahrerin, einen Blick in den Innenraum werfen zu dürfen - und meine Bedenken wurden bestätigt. Zwischen Vordersitz und Türholm mag ein Chihuahua durchpassen, aber kein 17,5 kg schwerer Cockerrüde mit stattlicher Figur und enorm breitem Brustkorb, wie Ramses ihn hatte. Ich durfte sogar den Sitz nach vorn verstellen, um festzustellen, daß es nicht einmal da möglich gewesen wäre.
In diesem Augenblick wußte ich, daß Frau B.-S. mich angelogen hatte.
Bei Facebook startete ich einen Zeugenaufruf, welcher Licht ins Dunkel brachte. Es meldeten sich etliche Zeugen, ich konnte außerdem mit der Tierärztin sprechen, mit der Hundeführerin der Polizei-Hundestaffel, welche Frau B.-S. verhört hatte und ich bekam über meinen Anwalt Akteneinsicht.
Frau B.-S. hatte mit Ramses eine ältere Dame besucht. Nach dem Besuch ist sie ins Auto eingestiegen, doch Ramses hat sie vergessen einzupacken. Sie schloss die Türe, hatte die Leine noch in der Hand, fuhr los.
Ramses wurde neben dem Auto hergeschleift.
Über s e c h s unerträglich lange Kilometer.
Sein kleiner Körper knallte immer wieder gegen den Reifen und schlingerte über die Fahrbahn.
Ein entgegenkommender Fahrer sah das, hupte, wendete auf der Straße, fuhr Frau B.-S. nach.
Zwischenzeitig riss die Leine, Ramses blieb auf der Straße liegen, der Herr konnte ausweichen, bremste, sah, daß das nachfolgende Auto anhielt und "man sich kümmerte". Nach einiger Zeit überholte er Frau B.-S. und bremste sie aus, riss ihre Autotüre auf und brüllte sie an, sie hätte ihren Hund neben sich hergeschleift.
Beide fuhren zurück zu Ramses, der noch immer auf der Straße lag. Frau B.-S. meinte nur "Ach, er lebt ja noch.". Die junge Dame, die den Verkehr umleitete, damit Ramses nicht überfahren wurde, und bereits die Polizei verständigt hatte, meinte, sie müsse sofort zum Tierarzt fahren, was Frau B.-S. abtat. Sie würde dann schon fahren. Die junge Dame bestand darauf, sie zu begleiten, legte Ramses bei Frau B.-S. ins Auto und fuhr ihr nach. Die Tierärztin leistete erste Hilfe, verwies an eine Tierklinik, wo Ramses dann auch noch operiert und am Leben erhalten wurde.
Ramses war tot.
Er, dieser tolle Hund, der jedem Menschen erst einmal einen ganz großen Pott an Vertrauen und Liebe entgegenbrachte, er wurde so schändlich mißhandelt. Ich habe meinen Hund gesehen und nie mehr im Leben will ich solche Bilder sehen. Die Bilder bekomme ich ebensowenig aus dem Kopf wie den Geruch nach verbranntem Fleisch und verbranntem Fell.
Der Herr, der Frau B.-S. damals stoppte, befand sich monatelang in psychologischer Behandlung.
Menschen, die Ramses nicht einmal kannten, heulten mit mir um meinen Hund.
Niemand, der Ramses kannte, kann verstehen, was da warum passierte.
Sahib und Moira haben die Abgabe von Ramses nicht überwunden, den Tod schon gar nicht. Da die drei nie wirklich getrennt waren voneinander, wußten sie, daß sie Eltern und Kind waren. Wer nicht mit der Hundefamilie so zusammenlebte wie ich es tat, der kann es nur schwer bis gar nicht nachvollziehen.
Kaleb hat die Scheune wochenlang nicht betreten, später nur vorsichtig.
Nachdem klar war, daß wir nicht im Edgarten bleiben konnten, habe ich die Asche von Ramses nicht dort gelassen, sondern mitgenommen. Seine Asche ist bei mir, steht in meinem Regal. Mittlerweile steht die Asche seiner Eltern daneben.
Ich selbst habe kein Vertrauen mehr in Menschen. Nichts im Leben werde ich mehr bereuen, als Frau B.-S. meinen Ramses anvertraut zu haben. Ich will keine Hunde mehr vermitteln. Letzten Endes war dieses Erlebnis mit Ramses das Tüpfelchen auf dem "i", welches dazu führte, daß ich meine Zucht aufgegeben habe.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Verletzungen von Ramses.